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8. Blindentennis-Workshop in Köln

„Tennis für Alle“, so heißt das Programm der Gold-Kraemer Stiftung, das sie in Kooperation mit dem Deutschen Tennis Bund (DTB) bundesweit etabliert. Zu diesem Programm zählt auch Blindentennis. Einmal im Jahr lädt die Stiftung, gemeinsam mit dem DTB und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), tennisinteressierte Sportler*innen nach Köln ein, um im Rahmen eines Workshops diese besondere Sportart kennenzulernen.

Anfang Oktober folgten insgesamt 46 Teilnehmende der Einladung, darunter auch neun Tennis-Trainer*innen. Selbst aus Österreich, wo derartige Strukturen fehlen, kam eine Trainingsgruppe samt zweier Trainerinnen, welche bereits vor ein paar Jahren beim Workshop dabei waren, um die Vermittlungsmethoden der Disziplin kennenzulernen. Für Projektleiter Niklas Höfken war der große Zuspruch einmal mehr Beweis dafür, dass in Deutschland weiterhin großes Interesse am Tennis für blinde und sehbehinderte Menschen besteht.: „Beim diesjährigen Workshop waren Teilnehmende der ersten Stunde dabei, aber auch 24 neugierige neue Gesichter aus dem ganzen Land“.

Über die letzten acht Jahre haben sich die Strukturen für Blindentennis in der deutschen Tennislandschaft stark weiterentwickelt. Es gibt Trainingswochenenden und einige Turniere, bis hin zu jährlich stattfindenden Nationalen Meisterschaften (2023 im Dezember in Löhne). „Blindentennis-Spieler*innen aus Deutschland nehmen sogar sehr erfolgreich an internationalen Turnieren teil“, ergänzt Niklas Höfken.

Die Zukunft des Blindentennis ist vielversprechend. Menschen mit Sehbehinderung und Tennisvereine in Deutschland reagieren sehr positiv. Viele finden die Idee außergewöhnlich und extrem spannend. Mittlerweile haben der Deutsche Tennis Bund und einige seiner Landesverbände auch bei der Materialbeschaffung aufgeholt. Für Blindentennis benötigt man zusätzliche Linien für eine taktile Orientierung auf dem Platz. Die rasselnden Schaumstoffbälle, die beim Schlagen deutliche akustische Signale erzeugen, werden aus Japan, dem Geburtsland des Blindentennis, angeschafft.  

Aktuell gibt es in rund 16 deutschen Städten regelmäßige Trainingsangebote, Gruppentrainings, Kooperationen mit Blindenschulen und Teilnehmende, die regelmäßig auch Turniere spielen. Aber es gibt auch Standorte, an denen nur eine einzelne Person trainiert. Höfken erklärt: „Unter anderem hier setzen wir an, um Sportler*innen und Vereine zu unterstützen, damit immer wieder neue Personen dazukommen. Ein wichtiger Multiplikator dabei sind die Trainer*innen in den Vereinen. Für sie ist unser Workshop eine ganz besondere Fortbildungs-Erfahrung, weil sie von Anfang an in der Praxis mit ihrer Zielgruppe aktiv sind. Dabei werden sie von erfahrenen Kolleg*innen unterstützt und beraten, um in ihren jeweiligen Vereinen schrittweise das Training selbstständig durchführen können.“

„Ich habe ein fantastisches Sport-Wochenende beim Workshop in Köln erlebt, viele tolle Menschen kennengelernt und mir selbst bewiesen, dass es tatsächlich möglich ist, mit Sehbehinderung Tennis zu spielen!“, freut sich Teilnehmerin Sarina aus Bielefeld, die erstmalig dabei war.

„Ich habe vor einigen Jahren beim Workshop mit Tennis angefangen und seitdem ist es ein fester Bestandteil eines Lebens geworden. Es gibt immer noch viel zu lernen aber die Fortschritte und die Gemeinsamkeit in der Community sind toll. Der Workshop in Köln ist wie ein Familienfest!“, resümiert Martin aus Berlin.

Professor Dr. Hans Josef Deutsch, Vorstandsvorsitzender der Gold-Kraemer-Stiftung, freut sich über die positive Entwicklung: „Es war richtig, damals 2016 den Schritt zu gehen und mit Blindentennis eine in Deutschland völlig neue Disziplin für Menschen mit sensorischen Behinderungen zu initiieren. Den Workshop richten wir gerne weiterhin jährlich mit dem DBSV und dem DTB aus, weil er zu einer wichtigen Instanz in der kontinuierlichen Entwicklung des Blindentennis geworden ist.“

Der nächste Blindentennis-Workshop in Köln findet statt vom 28.-29. September 2024.

Gold-Kraemer-Stiftung

Paul-R.-Kraemer-Allee 100
50226 Frechen

Tel. 02234-93303-0
Fax 02234-93303-19
info@gold-kraemer-stiftung.de

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