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Tennis als Sportart für blinde und sehbehinderte Menschen war zu erleben beim 7. Deutschen Blindentennis-Workshop, zu dem die Gold-Kraemer-Stiftung gemeinsam mit dem Deutschen Tennis Bund und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband nach Köln eingeladen hatte. Seit 2016 engagieren sich die Partner dafür, dass sich der Tennissport auch für tennisinteressierte Menschen mit Sehbehinderung immer weiter öffnet.
Dass der Sport auf dem Vormarsch ist und sich bei der Zielgruppe wachsender Beliebtheit erfreut, bestätigte das große Interesse am jüngsten Workshop-Wochenende. Von den insgesamt 40 Teilnehmenden waren die meisten Neueinsteiger*innen. Die Zielgruppe des Formats sind neben Spieler*innen ebenso Trainer*innen, die mit den hier neu gemachten Erfahrungen Blindentennis in ihre Heimatvereine hineintragen.
„Aktuell gibt es deutschlandweit fünfzehn Standorte, an denen blinde oder sehbehinderte Menschen Tennis spielen können“, erläutert Niklas Höfken, Projektleiter des Programms ‚Tennis für Alle‘. „Wir erleben, dass immer mehr Vereine sich für Blindentennis interessieren, sodass Schritt für Schritt weitere Standorte entstehen. Wir wollen, dass Interessierte wohnortnah Tennis spielen können.“
Jürgen Klappschuhweit aus Meißen bei Dresden war im Internet auf der Suche nach Sportarten für blinde Menschen. „Da bin ich auf Blindentennis gestoßen und habe mich sofort angemeldet“, sagt der 46jährige und zeigt sich begeistert. „Ich hatte keinerlei Vorstellung, was mich da erwartet. Dass ich so schnell Erfolgserlebnisse haben würde und den Ball sicher treffe, hätte ich nicht gedacht.“ Jürgen Klappschuhweit hat sich bereits erkundigt, ob es in seiner Heimatstadt oder Umgebung schon einen Tennisverein mit dem Angebot Blindentennis gibt. Genau hier setzt das Projekt ‚Tennis für Alle‘ an: Es unterstützt auf der einen Seite Sportler*innen bei der Suche nach einem passenden Angebot und auf der anderen Seite berät und begleitet es Tennisvereine und deren Trainer*innen mit einer entsprechenden Aus- und Fortbildung.
Für Tennistrainer René Platzer aus Weiterstadt bei Darmstadt war der Workshops ebenfalls Neuland. „Bin sehr überrascht, wie konzentriert und fokussiert die Teilnehmenden sind, die sich taktil und über ihr Gehör im Raum orientieren müssen“, attestiert der Trainer den Sportler*innen, nachdem er sich selbst zu Beginn mit einer Augenmaske den Herausforderungen des Blindentennis stellte. „Es ist nicht ohne, da musst du 100% fokussiert sein“, konstatiert er und ergänzt, „ich kann mir sehr gut vorstellen, Blindentennis auch in unserem Verein anzubieten.“
Viel Erfahrung brachte Trainerkollege Fabian Kallmeier aus Löhne mit. „Ich trainiere schon einige Jahre Blindentennis beim Löhner TC. Bei uns haben wir inzwischen alle Startklassen, die es in dieser Sportart gibt“, berichtet er und verweist auf das große Einzugsgebiet seines Vereinsangebots. „Wir haben sogar Spieler, die einmal in der Woche aus Hamburg zum Training und zu Wettkämpfen zu uns kommen, aber wir engagieren uns mit dafür, dass weitere Vereine von unserer guten Erfahrung profitieren können und einsteigen.“
Blindentennis funktioniert mit rasselndem Ball und fühlbaren Linien. Die Regeln, Schläger und Feldgrößen sind leicht angepasst. Die Teilnehmenden werden dabei je nach Sehfähigkeit in vier verschiedene Startklassen eingeteilt. Um noch anschaulicher über diese spannende Disziplin informieren zu können, haben der Deutsche Tennis Bund und die Gold-Kraemer-Stiftung jüngst 13 Video-Tutorials herausgegeben. Sie erläutern alle grundlegenden Fragen zum Blindentennis und geben Praxisimpulse zum Aufbau eines Trainings sowie viele konkrete Übungsideen. Die Videoreihe ist in einer kostenlosen Playlist auf dem Youtube-Kanal des Deutschen Tennis Bundes abrufbar.
www.vereine.tennis.de/blindentennis
Pressekontakt:
Gold-Kraemer-Stiftung
Peter Worms
Tel.: 02234 93303-16
Mobil: 0160 5366741
E-Mail: peter.worms@gold-kraemer-stiftung.de