„SehnsuchtsTorte“ aufgetischt

Wortschöpfungen und andere Lautmalereien des kaethe:k Kunsthaus

Unsere Sprache ist ständig im Fluss. Das beweisen nicht nur das jährliche Jugendwort oder Unwort. Frei nach dem Motto „Versprecher sind die besten Wege zu neuen Wortschöpfungen“ hat sich das kaethe:k Kunsthaus auf den Weg gemacht, unserer Sprache mit Witz und Kreativität neuen Schwung zu verleihen. Dass sich daraus Wortschöpfungen ergeben, die in eine Ausstellung münden, war nicht abzusehen. Aber genauso ist es gekommen. Als „Poesia al forno“ anlässlich des diesjährigen Literaturherbstes gestartet, präsentiert das kaethe:k Kunsthaus seine erste Ausstellung im eigenen gerade fertiggestellten Showroom auf dem Guidelplatz in Brauweiler.

Was der Literaturherbst des Rhein-Erft-Kreis mit seinem diesjährigen Motto „Sehnsuchtsorte“ präsentierte, kleideten die Künstler*innen des kaethe:k Kunsthaus in ein neues Sprachgewand. Entstanden ist so unter dem eigenen Motto „Sehnsuchtstorte“ ein Feuerwerk neu kombinierter Silben und Worte. Über drei Monate haben sich Oskar Mürrmann, Andrea Wolf, Ingo Patzer, Marie Sturm, Maren Walter und Merten und Nicole Fellmann dieser Aufgabe mit Leidenschaft gewidmet. Die Vorlage für das Ausstellungsthema „Sehnsuchtstorte“ bot auch eine Zeichnung einer außergewöhnlichen Torte von Merten Fellmann, die, so wie es sich für eine beliebte Süßspeise gehört, nicht nur kulinarischen Sehnsüchte erfüllt. Vor allem steckt unter der „Sehnsuchtstorte“ der Wunsch nach einem heilen, entspannten Leben, Lebensfreude und Genuss.

So präsentiert die Ausstellung des Kunsthauses auf den weißen Wänden des Showrooms die „Best-Off-Wortschöpfungen“ der Künstler*innen, die aber nicht nur amüsieren, sondern gerne auch karikieren und provozieren. Was bitteschön ist ein Beamtenurinal, und was stellen wir uns unter einem Identifikationsspray vor? Neugierde und Spaß an Wortverdrehungen lassen so neue Sinnschöpfungen entstehen, die nicht als Jugend- oder Unwort des Jahres Einzug in unseren Alltag finden, sondern als Genusswort, damit Sprache seiner vorrangigen Aufgabe nachkommt, Menschen zu verbinden und zu erfreuen.

Mehr süße Stücke der „Sehnsuchtstorte“ gibt es im Showroom des kaethe:k Kunsthauses zu sehen (Anmeldung per Mail oder Telefon erbeten). Darüber hinaus gibt es übrigens auch bewegte Bilder des Videokünstlers Oskar Mürrmann, der zum Beispiel nach dem Vorbild des Tretis-Computerspiels Wäschestücke in Stoppmotion zu einer farbigen Kunstform zusammenführt.

Das kaethe:k Kunsthaus der Gold-Kraemer-Stiftung bietet Arbeitsplätze für Künstler*innen mit Behinderung außerhalb einer Werkstatt für Behinderte Menschen an. Hier erfahren sie eine fachliche Professionalisierung mit dem Ziel, mit ihrer Kunst am öffentlichen Kulturbetrieb teilnehmen zu können und als Künstlerin oder Künstler in unserer Gesellschaft anerkannt zu werden und diese mitzugestalten.

Weitere Infos unter: www.kaethe-k.de

Gold-Kraemer-Stiftung

Paul-R.-Kraemer-Allee 100
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Tel. 02234-93303-0
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