Blatt-Gold zu Besuch der Caritas im Erzbistum Köln

Wir 4 von Blatt-Gold lernen in den nächsten 2 Jahren wie Journalistinnen und Journalisten arbeiten. Der Caritasverband für das Erzbistum Köln unterstützt uns zusammen mit der Kämpgen Stiftung dabei. „Menschen mit Beeinträchtigungen haben große Potenziale“, sagt Thomas Hoyer, „und wir können vieles von ihnen lernen.“ Thomas Hoyer ist der Vorstandsvorsitzende der CaritasStiftung. Er arbeitet schon seit 27 Jahren da und von Anfang an für die Stiftung. Das ist seit 22 Jahren. Wir wollen von ihm wissen: Was möchte er von uns lernen? Dazu sind wir mit der Bahn von Frechen nach Köln gefahren. Wir sind richtig aufgeregt und freuen uns. Zum ersten Mal arbeiten wir außerhalb von Frechen und mit der Caritas zusammen. Was genau macht die Presseabteilung? Wie arbeiten die in der Öffentlichkeitsarbeit? Und welche Sachen veröffentlichen die im Internet und in der Sozialcourage, so heißt das Magazin von denen. Pünktlich um 10 sind wir da. Bereit zum Arbeiten. Anna Woznicki empfängt uns. Sie arbeitet bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und wird uns heute alles zeigen, Leute vorstellen wie Marco und Markus, der eine ist fürs Internet zuständig und der andere Pressesprecher. Wir wollen mal wissen, wie sie so arbeiten und sie wollen wissen, wie wir arbeiten. Zum Mittagessen treffen wir uns in der Kantine mit Thomas Hoyer. Danach hat er unsere Fragen alle locker beantwortet, obwohl der am Anfang ein bisschen aufgeregt war. Genau wie wir. Um 16 Uhr geht unser erster Tag zu Ende. Das war super bei euch. Ihr habt gut mitgemacht. Ihr seid offen und eine echt coole Truppe. Das hat uns super gefallen bei euch. Bis zum nächsten Mal. 

Blatt-Gold: Hallo Thomas, wie bist du darauf gekommen, uns zu unterstützen?

Thomas Hoyer: Die Idee hört sich total spannend an. Wir lernen von euch wie ihr Dinge seht, von euren Erfahrungen und bekommen mal einen kritischen Blick von außen. Das finde ich wichtig! Wir gucken, wie ihr es macht und ihr schaut umgekehrt, wie wir das machen – wir haben andere Themen, machen manche Dinge anders. Beide Seiten lernen voneinander. Es ist ein Versuch und alle haben die Chance, dass es etwas Gutes wird.

Blatt-Gold: Hörst du da auf deinen Kopf oder auf den Bauch?

Thomas Hoyer: Das habe ich aus dem Bauch heraus entschieden oder besser aus dem Herzen. Volker Anneken hat mir von Blatt-Gold erzählt, dass ihr als Redakteurinnen und Redakteure arbeitet und es dazu ein Modellprojekt für zwei Jahren geben soll. Das hat mich direkt vom Herzen her angesprochen.

Blatt-Gold: Welche Erwartungen hast du an uns?

TH: Ihr müsst Spaß haben, das ist wichtig! Und mit Herz dabei sein. Ihr müsst herausfinden, wo eure Stärken sind. Durch die verschiedenen Medien hat jede*r eine Chance und kann ausprobieren, was ihr gerne macht und was nicht. Dann könnt ihr wachsen und dann wächst auch das Projekt. Wir sind ein Team. Ohne euch säße ich nicht hier. 

Blatt-Gold: Würdest du vielleicht irgendwann sagen: Ich habe die Nase voll, ich werde diese Gruppe nicht mehr unterstützen, wenn sie nicht die oder die Leistung erbringt?

Thomas Hoyer: Es ist ein Versuch und alle haben die Chance, dass es etwas Gutes wird – und darauf würde ich erst einmal setzen. Ich bin da offen und hoffnungsvoll, dass es gut wird.

Blatt-Gold: Wirst du oft gefragt: Kannst du helfen oder unterstützen?

Thomas Hoyer: Ja, ich bekomme recht häufig Anfragen, sowohl in der Stiftung als auch privat. Dann versuche ich immer Brücken zu bauen, das heißt, ich gucke, wo es in der Nähe Unterstützung gibt, wo sich die Person hinwenden kann, um Hilfe zu erhalten. Durch mein Netzwerk und die vielen Kontakte, habe ich meistens eine Idee und die Möglichkeit, hoffentlich jemanden zu finden.

Blatt-Gold: Hat dich auch schonmal jemand unterstützt?

TH: Puh, da muss ich jetzt glatt überlegen.

Blatt-Gold: Wo jemand an dich geglaubt hat …

TH: Ja, vor zehn Jahren, als ich einen Lehrgang zum Stiftungsmanager machen wollte. Und weil das ein paar Euro gekostet hat, brauchte ich die Unterstützung von meinem Vorgesetzen. Der hat gesagt: „Finde ich klasse. Mach das!“

Blatt-Gold: Und dann?

TH: Ich musste viel lernen, und hatte nach 20 Jahren das erste Mal wieder eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Bei der schriftlichen Prüfung sind mir fast die Hände abgefallen – ich habe geschrieben, geschrieben, geschrieben … Und Angst gehabt, ob ich die Prüfung bestehe. Und die mündliche Prüfung war richtig gemein.

Blatt-Gold: Was ist da passiert?

TH: Wir waren zu vier Leuten in der Prüfung, saßen alle nebeneinander und auf der anderen Seite saßen die, die uns geprüft haben und die haben immer beim ersten angefangen, die Frage zu stellen – und ich war der erste.

Blatt-Gold: Oha. Da wärst du lieber der Letzte gewesen bestimmt.

Thomas Hoyer: Ja, dann hätte ich schon etwas Zeit zum Nachdenken gehabt. Aber wenn man der Erste ist, muss man sofort antworten.

Blatt-Gold: Da hast du keine Zeit zum Nachdenken …

TH (lacht): Ja, da hatte ich richtig Stress – hat aber alles geklappt. Und da war ich stolz auf mich.

Blatt-Gold: Hast du einen Tipp, wenn es mal schwierig wird?

Thomas Hoyer: Der Austausch mit anderen. Es hilft, wenn einem jemand in so einer Situation sagt: „Mach mal ruhig. Das schaffst du schon.“ Der Rückhalt von anderen tut gut.

Blatt-Gold: Brauchst du jetzt auch noch Unterstützung?

Thomas Hoyer: Ich, persönlich?

Blatt-Gold: Ja, wobei brauchst du jetzt noch Hilfe?

Thomas Hoyer: Gute Frage. Ich mache die Dinge, die ich mache, ob beruflich oder privat, nicht allein, sondern immer gemeinsam mit anderen als Team. Zu Hause mit der Familie, auf der Arbeit im Team mit anderen. Ich bin kein Einzelkämpfer!

Blatt-Gold: Manchmal braucht man jemanden, der einem mal was erklärt, das Internet zum Beispiel.   

Thomas Hoyer: Okay, da bräuchte ich tatsächlich Hilfe.

Blatt-Gold: Nur Mut! Einfach fragen. Wir können dir das zeigen.

TH (lacht): Gerne. Da könnt ihr mir ein paar Tipps geben und zeigen, wie man bestimmte Sachen macht. Dann lerne ich von euch.

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