Jetzt nicht mehr lange, dann ziehe ich in meine erste WG. Es ist gut und ich wohne noch mit 3 Bewohnern. Der eine heiße Loic und Daniel und Yannik. Mein Gefühl ist gut und mit Angst. Gut, weil ich dann noch mehr Selbstständiger sein kann mit alles Drum und dran: kochen, einkaufen, putzen, aufräumen. Mit Angst, weil wegen meiner Wohngruppe, wo ich jetzt wohne, dass die mich vermissen, dass die mich nicht loswerden wollen. Ich gehe trotzdem.
Ich fange jetzt schon an zu packen. 30 Umzugskartons sind in meinem Zimmer. Mit alles mögliche drin. Manche muss ich nochmal auspacken und aussortieren, was hier bleibt und was mit kommt. Mein Tipp: Vorher aufräumen und einpacken, dass es kein Chaos gibt.
Abschied
Den ganzen Juli habe ich nur gepackt. Morgen ist der Umzug. Ich bin schon aufgeregt und freue mich auf den Neubeginn. Heute feiere ich meinen Abschied. Wir gehen am alten Bahnhof in frechen essen und ich lade die ganze Gruppe grün ein. Zum Abschied bekomme ich von meiner Betreuerin Britta Riegel ein kleines Geschenk: eine weiße Klobürste. Damit habe ich nicht gerechnet. Fieser Scherz. Ha ha ha ha ha – nicht lustig.
Letzte Nacht im Wohnheim
Ich habe das aufregungs-Gefühl. Schmetterlinge im Bauch, mein Herz klopft schnell, weil es ist meine letzte Nacht in mein altem Wohnheim. Ich liege im Bett und um mich herum im Zimmer stehen Kartons kreuz und quer. Ich kann gar nicht einschlafen, bin die ganze Nacht wach bis zum nächsten morgen. Ich kann nicht frühstücken, weil ich Magenkrämpfe habe vor Aufregung.
Einzug in die WG
Um 16 Uhr schiebe ich mit dem Rollbrett die ganzen 30 Kartons zum roten Bus und trage sie rein. Die sind manchmal leicht und manchmal sehr schwer das ist anstrengt „puh“. Schweißperlen sitzen auf meiner Nasenspitze. Zum Schluss kommt der große Schrank mit zum meiner neuen Wg. Jetzt fahre ich mit meiner WG-Betreuerin und dem Leiter vom Wohnheim zum neuen Haus. Alle 30 Kartons in die WG rein. Das hat mir gereicht. Das mache ich nicht nochmal. Später kommen Loic und Daniel und Yannik und freuen sich sehr und lachen mit mir und gehen mit mir raus. Mit der Sarah Appel, meine Betreuerin, gehe ich einkaufen für die Wg zum Frühstück und trinken für morgens und mittags und abends. Wo ich dann im Bett liege, entspanne ich mich und am nächsten Morgen habe ich mich mit großen Augen erschrocken: Die ganzen 30 Kartons um mich herum.
Nach 8 Wochen
Es gibt nicht mehr so viele Kartons in mein Zimmer. Es sind viel weniger. Ich packe abends nach der Arbeit und nach dem Essen aus und einräumen und ausmisten, was nicht mehr passt oder ich nicht mehr haben will. Bevor Weihnachten anfängt bin ich mit den ganzen Kartons fertig – und weg.