Diese Einstellung, die Dinge hinzunehmen, wie sie nun einmal waren, legten sie überhaupt auch als Maßstab für den Umgang mit Menschen mit Behinderung an. Für das Stifterehepaar waren Menschen mit Behinderung normal: Sie wollten sie nicht manipulieren, sondern ihnen nur alle Unterstützung zukommen lassen, um ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können. In der gesamtgesellschaftlichen Debatte hat es diesen Paradigmenwechsel erst mit der Einführung des Inklusionsbegriffs gegeben.
Durch unsere vielfältige gemeinsame Arbeit lud mich Kaethe Kraemer zu sich nach Hause ein und eröffnete mir, dass ich in den Stiftungsvorstand berufen werden sollte. Ich glaube, ihr war sehr wichtig, die Gold-Kraemer-Stiftung für die Zeit nach ihrem Tod zu rüsten, indem Fachleute sowohl aus dem kaufmännischen wie auch dem sozial-fachlichen Bereich die Arbeit in ihrem Sinne fortsetzen sollten. Insgesamt wären Paul und Käthe Kraemer sicher sehr stolz auf die Art und Weise, wie die Stiftung heute ihr Erbe nutzt, um Menschen mit Behinderung zu helfen. Die Stiftung leistet einen sehr wichtigen Beitrag für die Planung, Schaffung und Umsetzung direkter Hilfen für behinderte Menschen und ihre Familien und hilft damit vor allem mit, die Sicht auf Menschen mit Behinderung zu verändern.