14.08.: Geburtstag von Katharina Kraemer

Auf unserer Reise durch Geschichte und Gegenwart denken wir heute anlässlich ihres 102. Geburtstages an unsere 2006 verstorbene Stifterin Katharina Kraemer.

Geboren am 14. August 1920 auf der „Schäl Sick“ als Tochter eines Werkmeisters der Chemischen Fabrik Kalk fiel Katharina Hogut – von allen Käthe genannt – schon als Kind durch ihren Sinn für alles Schöne auf. Anlässlich der Verleihung des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 2005 erzählte der damalige Landtagspräsident Ulrich Schmidt eine Anekdote: Als Fünfjährige wurde die kleine Käthe ausgewählt, vor der Belegschaft der Fabrik, in der ihr Vater arbeitete, ein Weihnachtsgedicht vorzutragen. Für ihren großen Auftritt hatte ihre Mutter ein hübsches blaues Samtkleid ausgesucht; beim Zurechtmachen fiel Käthe allerdings mitsamt Kleid in die Badewanne und musste in einem anderen Kleid zur Weihnachtsfeier. Trotzdem absolvierte sie ihren Vortrag zur Begeisterung aller Anwesenden. Ehrgeiz, Charme und die Gabe, im Leben das Beste aus dem zu machen, was einem zufällt, seien bei Katharina Kraemer damit schon als Kind erkennbar gewesen, so Schmidt weiter.

Nach der Hochzeit mit Paul Kraemer im Jahr 1943 übernahm Katharina Kraemer schon bald Verantwortung im gemeinsamen Geschäft: Während er die handwerklichen Arbeiten erledigte, kümmerte sie sich um die kaufmännische Seite. Bis kurz vor ihrem Tod fuhr die Unternehmerin täglich in die Zentrale der Juweliergruppe.

1953 brachte Katharina Kraemer Sohn Rolf zur Welt. Nach einer schwierigen Schwangerschaft entwickelte sich der Junge zunächst unauffällig. Mit etwa einem halben Jahr jedoch traten mehrfach täglich unerklärliche Krampfanfälle auf. Die Ärzte vermuteten zunächst eine Spasmophilie, eine bei Säuglingen und Kleinkindern nicht unübliche Phase erhöhter Krampftätigkeit. Eine körperliche Ursache konnte sehr bald ausgeschlossen werden; stattdessen diagnostizierte das behandelnde Universitätsklinikum Köln aufgrund des schweren Geburtsverlaufs einen frühkindlichen Cerebralschaden, eine schwere Schädigung des Gehirns im Laufe der Geburt. Rolf Kraemer starb an Weihnachten 1966, kurz vor seinem 14. Geburtstag. Die Trauer über diesen frühen Verlust war für seine Eltern unermesslich. „Wir wollen und können auch heute noch den Gedanken an das Leid und den Tod unseres einzigen Kindes nicht ertragen“, sagte Paul Kraemer in einem Interview mit der Berliner Zeitung im Jahr 1973. Die Stiftung, die er und seine Frau ein Jahr zuvor gegründet hatten, war ihre Antwort auf den Verlust: anderen zu helfen.

Zeitlebens engagierte sich Katharina Kraemer für ihre Stiftung und erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen. Sie starb nach schwerer Krankheit im April 2006.

Gold-Kraemer-Stiftung

Paul-R.-Kraemer-Allee 100
50226 Frechen

Tel. 02234-93303-0
Fax 02234-93303-19
info@gold-kraemer-stiftung.de

Skip to content