Das Angebot richtet sich an künstlerisch begabte junge Menschen, die nach der Schule eine Ausbildungsmöglichkeit suchen, sowie an künstlerisch bereits tätige Menschen, die ihre Kunst professionalisieren wollen.
Das kaethe:k Kunsthaus ist das Herzstück des inklusiven Kunst- und Wohnquartiers auf dem Guidelplatz in Pulheim-Brauweiler. Unmittelbar gegenüber der Abtei Brauweiler, einer herausragenden Kunst- und Kulturstätte des Landschaftsverbandes Rheinland in der Region, befindet sich heute ein belebtes, barrierefreies Quartier mit Wohnungen und einem vielfältigen Angebot an Gastronomie und Gewerbe.
Die Gold-Kraemer-Stiftung hat mit dem kaethe:k Kunsthaus erstmalig Arbeits- und Ausbildungsplätze für Künstlerinnen und Künstler mit Beeinträchtigung außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen geschaffen. Diese ermöglichen eine fachliche Professionalisierung und zugleich die Gewährleistung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Menschen mit Beeinträchtigung. Hierfür konnte als sogenannter „Anderer Leistungsanbieter“ (§ 60 SGB IX) mit dem Landschaftsverband Rheinland eine Leistungs- und Prüfungsvereinbarung für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben abgeschlossen sowie eine Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit und den Gemeinnützigen Werkstätten Köln für die berufliche Bildung vereinbart werden.
Im kaethe:k Kunsthaus stehen den Künstlerinnen und Künstlern individuelle Atelierplätze und professionelle Arbeitsmaterialien zur Verfügung. Hier können sie sich ihrem Kunstschaffen widmen, sich auf ein Medium und ein Genre spezialisieren, eine eigene Handschrift und ein eigenes Werk entwickeln. Zur Herausarbeitung, Weiterentwicklung und Verstetigung ihrer künstlerischen sowie persönlichen Kompetenzen erhalten sie – bedarfsorientiert – individuelle Assistenz durch die künstlerischen Fachkräfte. Sukzessive werden die weiteren konzeptuellen Säulen des Kunsthauses ausgebaut. Hierzu zählen eine Agentur, die Übergänge auf den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht und für die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Vermarktung der Werke verantwortlich ist, ein Bildungsprogramm, das intern Bildung vermittelt und Zugänge zu externen Bildungsinstitutionen schafft, sowie ein Netzwerk mit Akteuren aus Kunst und Kultur, das Themen aus der Arbeit des kaethe:k Kunsthauses aufgreift und in den Kunst- und Kulturbetrieb hineinträgt.
Die Künstlerinnen und Künstler erhalten im kaethe:k Kunsthaus Bestätigung und Erfolg durch fachliche Anerkennung, durch die Teilhabe am Kunst- und Kulturmarkt und durch eine wertschätzende Wahrnehmung in einer breiten Öffentlichkeit. Eine gleichberechtigte Positionierung im Kunst- und Kulturbetrieb und die damit einhergehende leistungsorientierte Bestätigung über ihre Arbeit haben maßgeblichen Einfluss auf ihre soziale Rolle als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft. Daraus entsteht ein neues Identitätserleben: Die Künstlerinnen und Künstler des kaethe:k Kunsthauses können mit ihrem Schaffen, ihrer Profession und ihren Fähigkeiten hervortreten und damit selbstbestimmt dazu beitragen, die gesellschaftliche Position von Kunstschaffenden und Menschen mit Beeinträchtigung insgesamt nachhaltig zu verändern.