Die Gold-Kraemer-Stiftung baut seit Mai 2017 ein inklusives Wohn- und Kunstquartier auf dem Guidelplatz in Pulheim-Brauweiler. Das Projekt direkt gegenüber der ehemaligen Benediktiner-Abtei umfasst insgesamt vier Gebäude. Die Häuser 1 und 2 bilden den Abschluss des Guidelplatzes nach Westen. Haus 3 ist der Kopfbau im Anschluss an die bereits bestehenden Guidel-Arkaden. Haus 4 ist das Gebäude gegenüber den Guidel-Arkaden auf der nördlichen Seite der Platzfläche. Geplant sind insgesamt 35 frei vermietbare barrierefreie Wohnungen, davon sechs Wohnungen rollstuhlgerecht, bis zu acht Ladenlokale für den ortsansässigen Einzelhandel, ein Kunsthaus sowie eine Tiefgarage mit 65 Stellplätzen.
Das Bauobjekt schließt eine Baulücke im Ortskern von Brauweiler, die bereits mehrere Jahrzehnte besteht. Im Jahr 2009 erwarb die Stiftung das Grundstück von der Stadt Pulheim. Die Planungen für das neue Quartier erfolgen über das Architekturbüro Hatzmann
Die Zukunft des Guidelplatzes
Der Guidelplatz wird über die Ehrenfriedstraße hinweg soweit wie möglich an das Prälatur-Gebäude der Abtei herangeführt. Dazu wurde die Ehrenfriedstraße von einer Kreisstraße herabgestuft, so dass der Durchgangsverkehr zukünftig nicht mehr durch die Ortsmitte erfolgen wird und eine deutliche Verkehrsberuhigung zu erwarten ist. Das gesamte Ensemble und die neue Platzgestalten bilden im Herzen Brauweilers ein lebendiges Zentrum. Vielfältige Kulturveranstaltungen, Märkte, Volksfeste und ein attraktiver Einzelhandel mit Außengastronomie beleben auch das Vereinsleben und bringen neue Lebensqaulität für die Menschen vor Ort. Die Platzgestaltung erfolgt durch das Stadtplanungsbüro Atelier Fritschi und Stahl in Düsseldorf.
Das Kunsthaus – Herzstück des Platzes
Mit ihrem Kunsthaus realisiert die Gold-Kraemer-Stiftung ein herausragendes wie einmaliges Vorhaben. Erstmalig werden Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung auf professionellem Niveau in ein Atelierhaus sowie in eine Agentur und ein Netzwerk zur Etablierung ihrer künstlerischen Arbeit eingebunden. Konzipiert wird eine Kulturinstitution, die in ihrer Grundstruktur Inklusion annimmt und dahingehend ihre Methoden und Arbeitsweisen entwickelt und verankert. Im Mittelpunkt steht dabei der künstlerisch begabte Mensch, der durch Kunst befähigt wird, über sich hinauszuwachsen und in die Lage versetzt wird, Selbstkompetenz als Künstler zu entfalten.
Das Kunsthaus mit rund 580 Quadratmetern Fläche ist offen für die Kunst-Gattungen Malerei, Plastik, Grafik und Neue Medien sowie in der angewandten Kunst auf Produktdesign, im Speziellen auf Schmuckdesign. Anerkannte Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme mit unterschiedlichen Partnern unterstützen den Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt für Künstler mit Beeinträchtigung. Ein internationales Stipendiatenprogramm wird die künstlerische Vielfalt des Kunsthauses stets aufs Neue erweitern. Ebenso wie ein wechselndes Angebot aus den Disziplinen Musik und Literatur.