Inklusives Para-Reitturnier in Frechen

„Wir lernen von der Pferd-Mensch-Beziehung“

Gruppenbild der Delegation des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten mit dem Bundeskader der Paradressur-Reiter*innen und vertreter*innen der Gold-Kraemer-Stiftung und des PSV Zum Alten Römer e.V.

Das diesjährige inklusive Reitturnier für Leistungssportler*innen und Basissportler*innen mit und ohne Behinderung auf der Anlage der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen hat erneut gezeigt, wie sehr der Sport in der Lage ist, Gemeinschaft zu stiften. An dem Turnier nahmen Parareiter*innen und Reiter*innen im Regelsport aus ganz Deutschland teil. Und auch das ist eine wichtige Erkenntnis: Ob international erfolgreiche Top-Athlet*innen, wie Regine Mispelkamp, Bronzemedaillengewinnerin bei den Paralympics in Tokio, oder junge neue Talente und reitbegeisterte Sportler*innen mit kognitiver Beeinträchtigung. Sie alle fühlen sich als Teil einer Sportgemeinschaft, die die Liebe zum Pferd vereint. „Ich bin mir meiner Vorbildrolle durchaus bewusst“, sagt Regine Mispelkamp, „aber mehr noch ist mir wichtig, dass ich mich hier, wie alle anderen auch, voll integriere und dass wir alle, ob Anfängertalente oder ambitionierte Championatsreiter*innen, gemeinsam Spaß haben.“  

Das Pferdesport- und Reittherapie-Zentrum (PRZ) bot der Idee eines inklusiven Para-Dressurturniers bereits zum dritten Mal eine große Wettkampfbühne, auf der erneut fast der gesamte Bundeskader des deutschen Para-Dressursports antrat. Gemeldet hatten Hannelore Brenner, Dr. Angelika Trabert, Heidemarie Dresing, Isabell Nowak und Claudia Schmidt. Sie nahmen neben ihren erfahrenen Pferden auch ihre neuen Nachwuchspferde an den Start, um mit ihnen erste Wettkampferfahrungen zu sammeln.

Mit der A-Dressur (Anfänger), der L-Dressur (Leicht) und einer Finalprüfung L-Dressur – dafür qualifiziert waren die besten Sechs der L-Dressur – gab es drei Klassen aus dem Regelsport, an dem in Frechen traditionell Reiter*innen mit und ohne Behinderung teilnahmen. „Noch deutlich mehr als im Regelsport spielt beim Parasport das Vertrauen und die Harmonie zwischen Reiter und Pferd eine große Rolle“, so Dr. Jan Holtschmit, Vorsitzender des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten, der beim Turnier einer der Richter war. Die A-Dressur konnte Delia Pesch aus Hürth für sich entscheiden. Die L-Dressur gewann Catherine Etheber. Die L-Dressur Finalprüfung gewann die Pulheimerin Lea Krzonkalla. In den weiteren Prüfungsklassen, dem Team-Test und dem Individualtest hatten die Nachwuchsportler*innen die Möglichkeit, auf bereits international platzierten Pferden zu reiten und so wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Auch die Nachwuchsreiter*innen des gastgebenden PSV Zum Alten Römer aus Buschbell stellten sich den Dressur-Aufgaben und errangen gute Platzierungen. Unter ihnen die erst 15jährige Wiebke Hahn mit einer Zweit- und Drittplatzierung. Bei den Erwachsenen errang Wiebke Imme Ortmann, die erst seit einem Jahr beim PSV reitet, eine Zweit- und Viertplatzierung und Carina Becker einen sechsten Platz.

Der Führzügelwettbewerb war das Highlight für die Basisreiter*innen Yvonne Freiberg, Katrin Klaus, Christiane Becker und Jörg Dehler.

Motivation und Aufregung sprachen aus den Gesichtern der Turnierteilnehmer*innen, die besondere Wohnformen bei der Gold-Kraemer-Stiftung wahrnehmen. Der inklusive Führzügel-Wettbewerb, an dem Reiter*innen mit und ohne Beeinträchtigung teilnahmen, war für Jörg Dehler, Yvonne Freiberg, Christiane Becker und Katrin Klaus ein besonderer Höhepunkt. „Ich reite schon seit meiner Schulzeit und liebe die Arbeit mit dem Pferd“, erzählt Jörg Dehler, der mit der Gruppe einmal in der Woche Reitunterricht im PRZ bekommt. „Mein Lieblingspferd ist der Herbert, mit dem ich mich am besten verstehe“, sagt Yvonne Freiberg, die bereits sein 2016 reitet. Neben „Herbert“ waren 15 der insgesamt 21 Schulpferde des PRZ im Einsatz.

Aus den Händen von Sebastian Voolstra von der KSK-Regional-Filiale Frechen nahm die Turnierleiterin Inga Nelle stellvertretend für den austragenden Verein PSV Zum Alten Römer e.V. eine Spende der Kreissparkasse Köln in Höhe von € 1.500,- entgegen.

Aus den Händen von Sebastian Voolstra von der KSK-Regional-Filiale Frechen nahm die Turnierleiterin Inga Nelle stellvertretend für den austragenden Verein PSV Zum Alten Römer e.V.  eine Fördersumme durch das PS-Sparen und Gewinnen der Kreissparkasse Köln in Höhe von € 1.500,- entgegen.

Für Turnierleiterin Inga Nelle, Betriebsleiterin bei der Gold-Kraemer-Stiftung für das PRZ, steht nach der dritten Auflage des Turniers als Resümee fest: „Je selbstverständlicher wir mit den Unterschiedlichkeiten und Besonderheiten jedes einzelnen Teilnehmers und jedes einzelnen Pferdes umgehen, umso mehr können wir den inklusiven Gedanken leben. Wir lernen von der Pferd-Mensch-Beziehung auch für den Umgang miteinander im Alltag außerhalb des Sports.“ Ein großer Dank des ausrichtenden Vereins PSV Zum Alten Römer ging auch dieses Jahr an die Unterstützer des Turniers, stellvertretend an die Kreissparkasse Köln, die das Turnier mit einer Spende von
€ 1.500,- gefördert hat, und an Juwelier Kraemer, die für die Platzierten jeweils Gutscheine beisteuerten.

Hohe Ehrung für Britta Bando. Im Rahmen des Turniers wurde sie von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Anerkennung der hervorragenden Verdienste und der Förderung des Reit- und Fahrsports sowie der Verdienste als Equipechefin der deutschen Para-Dressurreiter mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet. Die Auszeichnung überbrachte Dr. Jan Holger Holtschmit, Vorsitzender des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (DKThR) und Beiratsvorsitzender Para-Equestrian des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Britta Bando war 15 Jahre Chef d´Equipe der Deutschen Nationalmannschaft Paradressur.

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