Bundesfreiwilligendienst im Pferdesport- und Reittherapiezentrum der Gold-Kraemer-Stiftung

Ich bin Hannah (17) und mache dieses Jahr einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Pferdesport- und Reittherapiezentrum (PRZ) der Gold-Kraemer-Stiftung. Nachdem ich meinen Realschulabschluss gemacht habe, war mir klar, dass ich erstmal nicht weiter zur Schule gehen werde, sondern Berufserfahrungen sammeln möchte. Da ich nicht wusste, was für eine Ausbildung ich machen möchte und mich nicht unüberlegt in „irgendeine“ hineinstürzen wollte, habe ich mich für ein BFD im PRZ entschieden.

Dieses bietet eine einzigartige Möglichkeit, Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen und ihnen durch den Einsatz von Pferden eine besondere Erfahrung zu ermöglichen. Das war letztendlich auch der Grund, warum ich mich für das PRZ entschieden habe: Zu wissen, ein BFD bei einer Einrichtung zu absolvieren, die Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen hilft.

Während des BFDs habe ich die Chance, in einem vielfältigen und bereichernden Umfeld zu arbeiten. Durch die unterschiedlichen Angebote in der pferdgestützten Therapie können Menschen mit körperlichen, geistigen oder emotionalen Herausforderungen dabei unterstützt werden, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern, ihr Selbstvertrauen aufzubauen und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken.

Meine Arbeitszeiten sind sehr variabel. Oft beginnt mein Tag schon früh, mit der Pferdefütterung. Danach werden die Tiere in die Führmaschine und auf die Weide gebracht. Außerdem gehört es zu meinen Aufgaben, die Boxen auszumisten und den Stall sauber zu halten. Da die meisten Angebote am Nachmittag stattfinden, verbringe ich einen Großteil der Zeit im Stall und habe viel mit den Tieren zu tun. Jedes Pferd hat seinen ganz eigenen Charakter. Am liebsten mag ich den Fjordpferdewallach Buddy, er lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen und gibt allen um sich herum ein gutes Gefühl. Die körperliche Arbeit tut mir gut, ich hätte gedacht, dass es noch anstrengender ist, den ganzen Tag auf den Beinen zu sein und nicht nur die Schulbank zu drücken.

Ich helfe beim Vorbereiten der Pferde für die Therapien oder Reitstunden, das umfasst das Putzen des Pferdes, das Auftrensen sowie das Anlegen der Gamaschen und der Therapieausstattung. Dabei den Überblick zu behalten und einen Teil der Verantwortung zu übernehmen waren nach der Schule neue Erfahrungen für mich, welche ich mittlerweile gut meistern kann.

An einigen Tagen führe ich das Pferd während der Therapie oder unterstütze die Pädagog*innen in den Heilpädagogischen Förderungen und den Hippotherapien. Ich lerne dabei sehr viel über die unterschiedlichen Lebenserfahrungen der Menschen.

Da ich bei der Lebenshilfe angestellt bin, habe ich die Möglichkeit, an fünf Seminaren teilzunehmen. Dort treffe ich andere BFDler*innen und FSJler*innen. Wir können uns untereinander austauschen, lernen etwas über Ethik, Inklusion, Erkrankungen, gesetzliche Rahmenbedingungen und können uns in unserer eigenen Persönlichkeit durch das Coaching der Seminarleiter*innen weiterentwickeln.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das BFD eine tolle Möglichkeit ist, um praktische Erfahrungen zu sammeln und sich selbst weiter zu bilden. Es ist faszinierend zu sehen, wie vielen durch die Zusammenarbeit mit dem Pferd geholfen werden kann und wie gerne die Reiter*innen in das PRZ kommen. Manchmal beschäftigt mich der ein oder andere Schicksalsschlag, mit dem Team kann ich jedoch gut darüber sprechen. Die Fortschritte und Entwicklungen der Menschen und Tiere zu sehen und ein Teil davon zu sein, macht mir sehr viel Spaß. Es macht mich stolz, etwas beizutragen und ein Teil dieses inklusiven Ortes zu sein.

Gold-Kraemer-Stiftung

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